Prävention heißt, vorzusorgen und etwas zu tun, bevor es zu spät ist. Das Risiko soll möglichst klein gehalten werden, bevor es überhaupt erst entsteht.
Der Begriff „sexualisierte Gewalt“ kann ganz unterschiedlich ausgelegt werden.
Dabei geht es zum einen um sexuelle Übergriffe und sogenannte Grenzverletzungen. Es ist oft schwierig zu bestimmen, was genau eine Grenzverletzung ist, weil jeder Mensch Grenzen anders definiert. Aber Grenzverletzungen sind auch die häufigste Form von sexualisierter Gewalt, weil die oft unbewusst im Alltag passieren. Deshalb ist es wichtig, dass Ehrenamtliche in der Jugendarbeit dafür sensibilisiert sind.
Und dann gibt es noch die ganz offensichtliche Form der sexualisierten Gewalt, nämlich den sexuellen Missbrauch. Sexueller Missbrauch bedeutet, dass Täter:innen ihre Macht und Autorität gegenüber Kindern und Jugendlichen ausnutzen, um ihre eigenen Bedürfnisse auf deren Kosten zu befriedigen. Dazu zählt jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Kind entweder gegen dessen Willen vorgenommen wird oder der das Kind aufgrund körperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Entwicklung nicht wissentlich zustimmen kann. Die Täter:innen nutzen ihre Macht- und Autoritätsposition aus, um Ihre eigenen Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen.
Wir vom Bezirksverband Euskirchen finden es wichtig, dass wir durch unser Verhalten und unser Miteinander eine Kultur der Grenzachtung vorleben, die Rechte aller achten und die Schwächeren stärken. Außerdem können wir bestimmte Rahmenbedingungen schaffen, durch die unser Verband ein möglichst sicherer Ort für Kinder, Jugendliche und Schutz- oder hilfebedürftige Erwachsene wird. Dadurch machen wir es möglichen Tätern und Täterinnen besonders schwer, sich bei uns zu engagieren. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir ein eigenes Schutzkonzept erstellt haben und umsetzen. Außerdem klären wir alle über das Thema auf und sagen ganz klar: Nein zu Missbrauch und Gewalt!
Falls es doch zu Übergriffen gekommen ist, wollen wir gut reagieren können. Deswegen beinhaltet unser Schutzkonzept auch Maßnahmen für den Fall der Fälle.
Auch wenn wir jetzt ein fertiges Schutzkonzept haben, müssen wir dieses Schutzkonzept auch aktiv umsetzen. Jedes Vereinsmitglied ist gefragt, aufmerksam zu sein und hinzuschauen, um Kinder, Jugendliche und Schutz- oder hilfebedürftige Erwachsene besser vor sexuellen Übergriffen zu schützen.
Chantal Buchau
Präventionsfachkraft des Bezirksverband Euskirchen
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